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Mit KI gesünder entscheiden

Wie muss ein intelligentes Assistenzsystem gestaltet sein, damit möglichst viele Menschen es für die alltägliche Verbesserung ihrer Gesundheit nutzen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Verbundprojekts „Erweiterte Gesundheitsintelligenz für persönliche Verhaltensstrategien im Alltag“ (Eghi), das jetzt gestartet ist. Mit dabei ist die paluno-Arbeitsgruppe „Mensch-Computer Interaktion“ von Prof. Schneegaß.

Das Interesse und eigene Engagement für Gesundheit sind stark gestiegen. Dennoch ist es für viele Menschen schwer, gesundheitsfördernde Veränderungen in gewohnten Routinen und Umgebungen selbst zu identifizieren und umzusetzen.

Das neue Projekt Eghi will das ändern. Dazu entwickeln die Wissenschaftler*innen von paluno gemeinsam mit ihren Projektpartnern ein lernendes Assistenzsystem, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert und Menschen bei einem gesunden Alltagsverhalten unterstützt. Das Assistenzsystem soll personalisierte Verhaltensempfehlungen, wie Bewegungsanreize oder Hinweise zur Reduktion von Gesundheitsrisiken geben, die einen direkten Bezug zur aktuellen Situation haben und leicht umzusetzen sind. So könnte das System zum Beispiel einer Nutzerin, von der es gelernt hat, dass sie gerne spazieren geht, empfehlen, zu einer Verabredung zu Fuß zu gehen, wenn die Zeit und das Wetter es zulassen.

Multidisziplinärer Forschungsansatz

Bei der Umsetzung setzt das Eghi-Projekt auf das Konzept der erweiterten Intelligenz, welches bedeutet, dass KI und das menschliche Urteilsvermögen zusammenarbeiten, um richtige, in diesem Fall gesunde, Entscheidungen zu treffen. Dazu verfolgt das Projektteam einen multidisziplinären Forschungsansatz und verknüpft KI-Methoden mit Methoden der Verhaltensmodellierung und Konzepten zur Mensch-Technik-Interaktion.

Im ersten Schritt wollen die Forscher*innen die Aktivitäten und Verhaltensmuster der Nutzer*innen mit Sensoren beobachten und so einen gemeinsamen Erfahrungsschatz von Mensch und Technik aufbauen. Anschließend sollen die Nutzerdaten mit Hilfe von KI so verdichtet werden, dass personalisierte Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Weil diese Empfehlungen einen unmittelbaren Bezug zu Erlebnissen und der aktuellen Situation haben, sind sie für die Nutzer*innen leicht umsetzbar und verständlich – so die Erwartung der Forscher*innen. Die paluno-Arbeitsgruppe untersucht in diesem Zusammenhang verschiedene Arten der Interaktion (visuell, auditiv, vibro-taktil) mit unterschiedlichen Medien wie Smartphones, Wearables am Handgelenk, smarte Brillen oder smarte Kleidung.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen des Förderschwerpunkts „Adaptive Technologien für die Gesellschaft – Intelligentes Zusammenwirken von Mensch und Künstlicher Intelligenz“ mit rund 1,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von drei Jahren. Neben der paluno-Arbeitsgruppe „Mensch-Computer Interaktion“ von Prof. Schneegaß sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als Projektkoordinator sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, die BODYMED AG und die Interactive Wear AG am Projekt beteiligt.

Zum Projekt Eghi: https://www.eghi-projekt.de/

Link zur Arbeitsgruppe: https://www.hci.wiwi.uni-due.de/

Kontakt

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