REFSQ 2019: RE Forever!

Vom 18.-21. März fand zum 25. Mal die REFSQ, Europas führende Konferenz zum Requirements Engineering (RE) statt. Eine zentrale Frage der Jubiläumskonferenz lautete: Hat RE noch die richtigen Antworten auf die Herausforderungen moderner Entwicklungsprojekte?

 

Vom 18.-21. März fand zum 25. Mal die REFSQ, Europas führende Konferenz zum Requirements Engineering (RE) statt. Eine zentrale Frage der Jubiläumskonferenz lautete: Hat RE noch die richtigen Antworten auf die Herausforderungen moderner Entwicklungsprojekte?

Den lebhaften Diskussionen der rund 130 Teilnehmer zufolge ist Requirements Engineering wichtiger denn je, um mit Erfolg gute Software zu entwickeln. Allerdings sind neue Methoden, Kompetenzen und Werkzeuge gefragt, die zu den teils extrem schnellen und agilen Projekten von heute passen. Und genau darum ging es in den vielfältigen Vorträgen und Workhops während der viertägigen REFSQ.

Workshops

Es fanden speziell zu bestimmten Themen Workshops statt, z.B. zum Einsatz von Videos zur Erhebung und Validierung von Anforderungen. Außerdem gab den „Natural Language Processing (NLP) Deep Dive“. Hier stellten sich Toolhersteller einer Challenge, bei der sie zeigten, wie gut ihre Produkte natürliche Sprache erfassen und computerbasiert verarbeiten können.

Research Track

Für den Research Track am zweiten und vierten Konferenztag wurden insgesamt 22 Beiträge sorgfältig rezensiert und ausgewählt. Sie wurden thematisch in folgende Bereiche aufgeteilt:

  • Automated Analysis
  • Making Sense of Requirements
  • Tracelink Quality
  • Requirements Management (Research Previews)
  • From Vision to Specification
  • Automated Analysis (Research Previews)
  • Requirements Monitoring
  • Open Source
  • Managing Requirements Knowledge at a Large Scale
  • in Situ/Walkthroughs (Research previews).

Die Proceedings wurden beim Springer Verlag veröffentlicht: Requirements Engineering: Foundation for Software Quality. 25th International Working Conference, REFSQ 2019, Essen, Germany, March 18–21, 2019, Proceedings

Industry Track

Beim Industry Track am Mittwoch berichteten Experten aus verschiedenen Branchen über das Anforderungsmanagement in ihren Unternehmen. So z.B. Robert Karban vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. In seiner Keynote ging er auf die Anforderungsanalyse und die Verifikation bei der Entwicklung des gigantischen 30-Meter-Teleskops ein, das derzeit in Hawaii aufgebaut wird.

Celebration Sessions

Anlässlich des 25. Jubiläums der REFSQ konnten außerdem drei hochkarätige Redner gewonnen werden, die während der Konferenz interessante Gedankenanstöße gaben.

Prof. Dr. Anthony Finkelstein sprach in seinem Vortrag „Speaking Truth to Power“ über seine Rolle als wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung. Er erläuterte, wie sich wirksame Forschungsprogramme aufbauen lassen und wie sich das Software Engineering einbringen sollte, um die komplexen Probleme unserer Zeit zu lösen.

 

Dr. Peter Peters, Partner bei McKinsey & Company, berichtete aus seiner Erfahrung als Berater, dass sich das Anforderungsmanagement in vielen Unternehmen zu einem iterativen, kollaborativen und damit oft impliziten Vorgang entwickelt habe. Geschuldet sei dies vor allem den agilen Methoden, die das RE seiner Ansicht nach wie eine Welle überrollten. Peters zeigte, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Qualität und das Management von Anforderungen hat.

Prof. Dr. Kevin T. Ryan beleuchtete die Rolle des RE von den 60iger Jahren bis in die heutige Zeit. Er machte deutlich, dass in komplexen und softwareabhängigen Gesellschaften RE nötiger sei als je zuvor. Gerade mit dem Aufkommen von KI-Technologien dürften die hart gewonnenen Erkenntnisse aus fast 30 Jahren RE-Forschung nicht ignoriert werden.

Prof. Ryan schloss seine Rede mit den Worten „RE Forever!“. Ein Fazit, mit dem sich die gesamte Konferenz unterschreiben lässt.

 

>> Hier geht's zur offiziellen REFSQ-Website

Impressionen einer rundum gelungenen Konferenz