(c) Lamy GmbH

Leichter lernen mit Augmented Reality

Hausaufgaben sind in vielen Familien ein Stressfaktor. Kinder sollen sie selbständig erledigen, doch oft kosten sie auch den Eltern Zeit und Nerven. Das Softwaretechnik-Institut paluno an der Universität Duisburg-Essen will mit neuer Technik für Entlastung sorgen. Im Verbundprojekt FederleichtLernen entwickelt die Arbeitsgruppe von Prof. Schneegaß mit interdisziplinären Partnern ein Lernsystem, das mittels Augmented Reality direkte Hilfestellung bietet.

Das neue System soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, wie gewohnt mit Stift und Papier zu arbeiten, während die Lernmaterialien bei Bedarf um virtuelle Informationen erweitert werden. Dabei sollen die Inhalte räumlich präzise über den geschriebenen Text gelegt werden und so helfen, die richtige Lösung zu finden. Auf diese Weise können zum Beispiel Grammatik- und Rechtschreibfehler im geschriebenen Text hervorgehoben oder Hilfestellungen bei Matheaufgaben eingeblendet werden. Geplant ist, die virtuelle Schicht mit Hilfe eines Smartphones, einer Datenbrille oder eines Projektors möglichst einfach und natürlich erfahrbar zu machen; die Alltagstauglichkeit der Varianten wird im Laufe des Projektes untersucht.

„Der Stift ist ein vertrautes Werkzeug und damit eine benutzerfreundliche Eingabemethode für die erweitere Realität,“ erläutert Dr. Uwe Grünefeld aus der paluno-Arbeitsgruppe Mensch-Computer Interaktion den Ansatz des Projekts. „Damit können die Schülerinnen und Schüler ohne Ablenkung lernen und sich auf die eigentlichen Lerninhalte fokussieren.“

Die Hilfestellung soll dem aktuellen Bedarf des Lernenden angepasst sein. Um das zu erkennen, entwickeln die Forschungspartner einen intelligenten Stift, der mittels Sensoren und Methoden der künstlichen Intelligenz die kognitive Belastung und Konzentrationsfähigkeit der Person ermittelt. „Wir sind gespannt, ob sich der Lernerfolg damit tatsächlich erhöhen lässt,“ so Dr. Grünefeld. „Wenn es funktioniert, kann die individuelle Lernunterstützung nicht nur zu Hause, sondern auch in der Schule sehr hilfreich sein.“

Das Projekt FederleichtLernen wird vom Bildungsministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die Dauer von drei Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert. Circa 450.000 Euro fließen an die Universität Duisburg-Essen, die das Projekt koordiniert. Weitere Partner sind die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, die TU Dortmund, die Weltenmacher GmbH und das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung aus Berlin. Die C. Josef Lamy GmbH sowie das Gymnasium Heißen aus Mülheim an der Ruhr unterstützen das Projektkonsortium.

Ein Schüler bekommt Hilfestellung bei der Lösung von Mathematikaufgaben auf dem Smartphone, (c) Lamy GmbH

Ansprechpartner

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Human Computer Interaction (HCI)

Dr. Uwe Grünefeld
+49 201183 - 3298

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Birgit Kremer
+49 201 18-34655